Keine Studiengebühren für Nicht-EU-Studierende!
PRESSEMITTEILUNG: „Bildung statt Barrieren!“ – Jenaer Jusos lehnen Studiengebühren für Nicht‑EU‑Studierende entschieden ab
Jena. Die Jenaer Jusos und die Juso-Hochschulgruppe (HSG) Jena wenden sich entschieden gegen die Forderung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen, für Nicht-EU-Studierende Studiengebühren einzuführen. „Studiengebühren sind sozial ungerecht, gefährden das internationale Profil unserer Hochschulen und widersprechen dem Grundgedanken von Bildung als Menschenrecht“, erklärt Marcus Hansen, Sprecher der Juso HSG Jena.
Die Jusos kritisieren, dass bereits jetzt viele Studierende durch steigende Mieten, Inflation und ein veraltetes BAföG an ihre finanziellen Grenzen stoßen. „Jede:r vierte Studierende denkt ernsthaft über einen Studienabbruch aus Geldsorgen nach. Und ausgerechnet in dieser Situation fordert die IHK noch extra Eintrittsgeld für Bildung – das ist zynisch und weltfremd“, so Hansen. Statt Gebühren brauche es mehr Unterstützung: kostenfreie Deutschkurse, sozialverträglichen Wohnraum, bessere psychosoziale Angebote und einen grundlegend reformierten BAföG-Höchstsatz, der wirklich zum Leben reicht.
Akin Rosenkranz, Co-Vorsitzender der Jusos Jena, macht klar: „Wer glaubt, wir könnten uns weniger internationale Studierende leisten, hat nicht verstanden, wie wichtig ihre Perspektiven für Forschung und Lehre sind.“ In Jena kommen rund ein Drittel der Studierenden an der Friedrich-Schiller-Universität und der Ernst-Abbe-Hochschule aus dem Ausland. „Sie prägen Campus, Stadt und Gesellschaft – ob im Labor, in studentischen Initiativen oder in Start-ups“, so Rosenkranz.
Josefine Schlosser, Co-Vorsitzende der Jusos Jena, ergänzt: „Wir wollen keine Uni, die nur für Reiche offensteht. Jena soll ein Ort sein, an dem Herkunft keine Rolle spielt – sondern der Wille, gemeinsam zu lernen.“ Die Jusos fordern deshalb neben einem höheren BAföG auch ein zukunftssicheres Semesterticket, mehr Geld für Studierendenwerke und bessere Beratung für internationale Studierende, damit Abbrüche wegen finanzieller Not verhindert werden. „Heute trifft es Nicht-EU-Studierende – morgen vielleicht alle“, warnt Schlosser.
Mit Blick auf die IHK Südthüringen wird Schlosser noch deutlicher: „Wer Bildung zur Ware macht, hat nicht verstanden, dass unsere Stadt von Weltoffenheit und Wissenschaft lebt.
Wir brauchen keine Zahlenschlösser vor dem Hörsaal, sondern offene Türen!“ Gebühren seien nicht nur unsozial, sondern auch wirtschaftlich kontraproduktiv: „Wer heute Gebühren erhebt, vertreibt morgen dringend benötigte Fachkräfte – von Ingenieur:innen über Ärzt:innen bis IT-Spezialist:innen“, so Schlosser.
Die Jusos fordern von der Landesregierung und den Hochschulen ein klares Bekenntnis gegen Studiengebühren. „Wir brauchen ein unmissverständliches ‚Nein!‘ aus Erfurt – nicht nur vorsichtige Bedenken“, fordert Hansen. Zum Semesterstart plant die Juso HSG Jena außerdem Aktionen auf dem Campus und eine Petition gegen die Pläne.
„Jena steht für Weltoffenheit, Wissenschaft und Bildung ohne Grenzen. Studiengebühren wären ein Rückschritt – wir kämpfen für eine Zukunft, in der Bildung frei, gerecht und für alle zugänglich bleibt“, schließt Schlosser
Diese PM wurde aufgegriffen von:
- der Zeit