Jusos Jena sehen beim NSU-Komplex keinen Schlussstrich
Am 04. November jährte sich der Jahrestag der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) zum siebten Mal.
Am 04. November jährte sich der Jahrestag der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen
Untergrundes (NSU) zum siebten Mal. Anlässlich dessen erklärt die stellv. Vorsitzende der
Jusos Jena, Ricarda Holthaus: „Wir werden niemals vergeben was geschah, niemals
vergessen, niemals einen Schlussstrich ziehen.“ Um diesem Anliegen Nachdruck zu
verleihen, haben die Jungsozialist*innen am vergangenen Wochenende einen entsprechenden
Antrag unter dem Titel „Kein Schlussstrich“ auf der Landeskonferenz des SPD-Nachwuchs
eingereicht. In Ihrem Antrag fordern die Jungsozialist*innen eine lückenlose Aufklärung
rund um die Rolle des Verfassungsschutzes, von Mittäter*innen und rechter Netzwerke, „…
die auch heute noch für alle eine große Gefahr darstellen, die nicht in ein
nationalsozialistisches Weltbild passen“ betont Holthaus, sowie die Aufdeckung der Fehler
der Ermittlungsbehörden. Eine weitere Forderung ist die aktive Entwicklung einer
Erinnerungskultur. Um dieses Anliegen zu unterstreichen, wurde nach der Vorstellung des
Antrages eine Schweigeminute für die Opfer abgehalten. Neben dem einstimmigen Beschluss
der Jusos Thüringen, erklärten auch die Landtagsabgeordneten Dorothea Marx (Vorsitzende
NSU-Untersuchungsausschuss) und Diana Lehmann, sowie der Bundesvorsitzende der Jusos
Kevin Kühnert ihre Unterstützung für das Anliegen.
Am Sonntag jährte sich zum siebten Mal die Selbstenttarnung des nationalsozialistischen
Untergrundes. Am 13. Juli dieses Jahres ging in München der sog. NSU-Prozess mit
Schuldsprüchen gegen die Angeklagten zu Ende. Viele Fragen rund um den NSU-Komplex
sind allerdings nach wie vor ungeklärt. Seit dem Urteilsspruch findet in Jena am Mahnmal
vor der JG-Stadtmitte an den Todestagen der Opfer und Jahrestagen der Sprengstoffattentate
eine Gedenkveranstaltung statt, an welcher sich auch die Jenaer Jusos beteiligen. Das
Anliegen ist, dass die Opfer nicht in Vergessenheit geraten, Solidarität mit den
Hinterbliebenen zu zeigen und weiterhin zur Aufklärung des NSU-Komplexes zu mahnen.